Arme-Seelen-Taferl

ZUTATEN

2 Packungen rechteckige Oblaten

1 Glas Zwetschgenmarmelade oder Powidl

Für den Teig:

250 g Mehl

2 Eier

1 Prise Salz

1 Prise Backpulver

Etwa ¼ l Milch

Im im Rottal war es einst üblich, Bettlern so genannte Arme-Seelen-Taferl – oder auch „Dreckige Stoifensterl“ oder „Rahmerl-Fenster“ – zu schenken. Dafür legten ihnen die Bauern das Gebäck auf die Fensterbank.

Gerade in den von Hungersnöten gezeichneten Wintermonaten zogen Bettler von Haus zu Haus. Insbesondere Kinder und Jugendliche waren von Hunger und Armut betroffen. Das Betteln war jedoch insbesondere im Mittelalter verboten und wurde unter Strafe gestellt.

Die Rottaler waren überzeugt: Die gute Tat der Arme-Seelen-Taferln zeugt von Barmherzigkeit. Und überdies, so der Volksglaube, konnten die Bauern mit jedem verschenkten Arme-Seelen Taferl eine arme Seele eines verstorbenen Verwandten aus dem Fegefeuer retten oder  selbst ein Stückchen näher dem Himmel rücken. 

Übrigens: Erst seitdem 2. April 1974 ist Betteln in der Bundesrepublik Deutschland grundsätzlich nicht mehr strafbar

Und so geht’s: 

Immer zwei Oblaten mit Marmelade zusammenkleben. Sie können je nach Belieben dann in Viertel oder Drittel geschnitten werden, damit sie nicht zu groß werden.

Aus den Zutaten für den Teig eine dickflüssige Masse herstellen und die zusammengeklebten Oblaten an allen Rändern rundherum etwa einen Zentimeter tief in den Teig tauchen. Danach in schwimmendem Fett beidseits goldgelb backen und anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen. Am besten schmecken sie warm.

Quelle: Sabine Zellhuber, Hauswirtschafterin und Bewahrerin alter niederbayerischer Rezepte aus Wurmannsquick

Kulinarische Reise
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