ZUTATEN
alte Brezn
1 l Fleischbrühe
eine große Zwiebel
etwas Fett
etwas geriebenen Käse und/oder Schnittlauch zum Verfeinern
Früher haben die vielen Feiertage und Verehrung der Heiligen in Niederbayern dafür gesorgt, dass das Jahr abwechslungsreich gestaltet werden konnte – auch kulinarisch. Der niederbayerischen Kochbuchautorin Erna Horn zufolge diente das der Unterhaltung der Leute, vor allem in der kargen Zeit. Der Sebastianitag am 20. Januar ist so ein Beispiel dafür.
Sebastian ist vor allem Schutzheiliger der Pestkranken. In Landshut ist er sogar Stadtpatron. Dort hat Herzog Georg der Reiche 1491 eine ihm geweihte Schützenbruderschaft und später die Sebastianikirche gegründet. In Passau tranken die Leute früher nach der Sebastiani-Prozession Met in der Sebastiani-Minne. Bis heute finden rund um den Sebastianitag verschiedene Märkte statt – beispielsweise auch in der Stadt Regen.
Sebastian ist daneben aber auch der „Breznheilige“: Früher gab es nämlich auf den Märkten die sogenannten Heller- und Pfennigbrezn, die nur zwischen Sebastiani und dem Palmsonntag gebacken wurden. Was von den Brezn übrig blieb, das verwendeten die Hausfrauen natürlich wieder – etwa für eine leckere Breznsuppn!
So geht’s:
In eine gute Fleischbrühe gibt man ganz zuletzt kleingeschnittene Brezen und reichlich Schnittlauch; man kann die Brezenscheiben aber auch in eine beliebige legierte Suppe geben. Wer es liebt, lässt sie etwas durchweichen, wer sie resch haben will, trägt die Suppe gleich auf.
Nach einem anderen Rezept aus Altbayern wird eine große Zwiebel gehackt, in Fett hell geröstet und mit drei bis vier Esslöffeln Bröseln kurz durchgeschmort. Man gießt mit Wasser oder Fleischbrühe auf und gibt zerbrochene Brezen, schließlich noch geriebenen Käse oder Schnittlauch hinein.
Quelle: Erna Horn, bekannte niederbayerische Kochbuchautorin, Das altbayrische Küchenjahr 1974
Fotos: Sepp Eder im Auftrag der Genussregion Niederbayern
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