Julia Gebendorfers Credo: Nahrungsmittel so natürlich wie möglich lassen
STECKBRIEF
NAME: Julia Gebendorfer
GEBURTSJAHR: 2000
GEBURTSORT: Kelheim
WOHNORT: Rottenburg a.d.Laaber
LIEBLINGSORT IN NIEDERBAYERN: unsere schöne Natur, am liebsten Wälder und Seen
GELERNTE BERUFE: Das Studium der Erziehungswissenschaften in Augsburg hat mich zu meinem Beruf als Pädagogin befähigt. Ferner darf ich mich nach einer Ausbildung bei der Gesellschaft für Gesundheitsberatung Ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin GGB nennen.
MEINE BERUFUNG: Beides! Sowohl in meinem Hauptberuf als sozialpädagogische Familienhilfe als auch bei meiner Leidenschaft als Gesundheitsberaterin ist es mir ein Anliegen, den Menschen ganzheitlich zu betrachten und dort anzusetzen, wo es ein Ungleichgewicht gibt.
ÜBE ICH AUS SEIT: 2022
MEIN MENTOR: Ich bin vielseitig interessiert und kann daher auf Erfahrungswerte aus vielerlei Bereichen zurückgreifen.
Meine Leibspeise als Kind: Lasagne
Meine aktuelle Leibspeise: Alles, was ich selbst mache! Eine intuitive Ernährung mit naturbelassener Nahrung – das macht es für mich aus.
Lieblingsgetränk: Auch hier gilt: So natürlich wie möglich sollte es sein.
Da kauf ich ein / da geh ich essen: Besonders gerne kaufe ich bei Direktvermarktern in der Region ein. Essen gehe ich in erster Linie wegen der Gesellschaft mit Freunden. Was die Küche anbelangt, schmeckt mir am allerbesten, was ich selbst mache. Da weiß ich, was drin ist.
Das darf in meiner Küche nicht fehlen: meine Getreidemühle
Mein Küchentipp: Verwende natürliche, echte Lebensmittel.
„Vollkorn ist ihr Leben“: So war es bereits in der Abizeitung über Julia Gebendorfer zu lesen. Was Mitschüler einst als Faible sahen, beschert der jungen Frau mittlerweile eine große Fangemeinde. Julia Gebendorfer hat aus ihrer Begeisterung für vollwertige Ernährung ein berufliches Herzensprojekt gemacht. Als ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin steht sie Menschen mit Rat und Tat zur Seite, um mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen. Die Nachfrage ist hoch.
Julia Gebendorfer lebt gemeinsam mit ihrem Freund im Obergeschoss des Elternhauses in Rottenburg an der Laaber. Herzstück ihrer Küche ist eine Getreidemühle, deren Größe an eine Kaffeemaschine erinnert. Aus einem Glasbehälter schüttet Julia Gebendorfer Getreidekörner in den Trichter. Auf Knopfdruck setzt ein malmendes Rattern ein, aus der Mühle rieselt weißes, grobkörniges Mehl in eine Schale. Die Getreidemühle verdeutlicht einen Grundsatz von Julia Gebendorfer: Natürliche Lebensmittel, wo immer es geht, den industriell verarbeiteten vorziehen. „Mit dem selbstgemahlenen Mehl mache ich vom Brot bis hin zu Pizza und Pfannkuchen einfach alles.“
Vollwertige Ernährung statt hochverarbeitete Lebensmittel
Selbstmachen hatte in ihrer Familie immer schon einen hohen Stellenwert, ebenso wie frisches Obst und Gemüse aus dem Garten. „Dennoch kamen bei uns auch industriell verarbeitete Produkte wie das Auszugsmehl oder der klassische weiße Haushaltszucker zum Einsatz“, blickt Julia Gebendorfer (Jahrgang 2000) zurück. „Hauptsache selbstgemacht – dann ist der Kuchen auch gesund, so damals die Annahme.“ In der Pubertät stellte Julia das mehr und mehr in Frage. In der Familie ihres Freundes lernte sie vollwertige Speisen kennen.
Ihre Neugier war geweckt: Warum lohnt es sich, Semmeln mit selbstgemahlenem Mehl zu backen? Warum schmecken die besser und halten länger satt als Brötchen aus dem Backautomaten? „Bei hochverarbeiteten, industriell hergestellten Produkten gehen mit jedem Verarbeitungsschritt Vitalstoffe verloren“, kann es Julia Gebendorfer heute fachlich fundiert erklären. „Naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel hingegen enthalten Vitalstoffe wie beispielsweise Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe oder Enzyme in hoher Zahl und Qualität. Diese Vitalstoffe sind lebensnotwendig.“ Fehlen sie dem Körper, muss er zur Verstoffwechslung auf eigene Reserven zurückgreifen, was auf Dauer zu einem Vitalstoffmangel und in der Folge zu einer Vielzahl von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten führen kann. „Im Idealfall setzt man mit der vollwertigen Ernährung nicht erst an, um zu reparieren, sondern präventiv.“
Der Genuss von selbstgebackenem Brot aus frisch gemahlenem Mehl
Mit Julias jugendlichem Aha-Erlebnis ging eine Ernährungsumstellung einher, die immer wieder skeptische Kommentare zur Folge hatte: „Ohne Zucker – schmeckt denn das überhaupt?“ „Warum die Mühe, das Mehl selbst zu mahlen?“ Der Wunsch, die Ernährungsphilosophie fachlich untermauern zu können, wuchs. Ein Studium der Ernährungswissenschaften kam aber nicht infrage. „Es ging mir nie darum, Lebensmittel auf chemisch-analytischer Ebene in ihre Bestandteile zu zerlegen.“ Bei der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. fand Julia Gebendorfer schließlich ein für sie stimmiges, da nicht von wirtschaftlichen Interessen geprägtes Ausbildungsinstitut. Im November 2023 schloss sie die Ausbildung mit dem Titel „Ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin GGB“ ab. Schon während der Ausbildung begann sie mit Praxiskursen.
In der Schulküche von Rottenburg zeigt Julia Gebendorfer beispielsweise, wie man Vollkornbrote backt oder dass der als anspruchsvoll geltende Sauerteig gar nicht so schwierig ist. „Wichtig ist mir, dass die Kursteilnehmenden nicht nur zusehen, sondern unter meiner Anleitung auch alle selbst ein Brot backen.“ Auch die Theorie – warum Industriemehl, selbst wenn es ein Biosiegel trägt, nicht mit dem selbstgemahlenen vergleichbar ist – vermittelt Julia Gebendorfer.
Frisch, nachhaltig und saisonal kochen ist alltagstauglich
Die Nachfrage ist hoch. Umso mehr, seit Gebendorfer im Fernsehen als Expertin über gesunde Ernährung zu sehen war. Die Zahl ihrer Follower in den sozialen Medien ist in den fünfstelligen Bereich geklettert. „Bei allem, was ich vermittle, lege ich großen Wert auf Alltagstauglichkeit“, betont Julia Gebendorfer. Denn das ist eine der größten Herausforderungen – was man selbst macht, geht mit einem Zeitaufwand einher. Auch Julia Gebendorfers Zeit ist oft knapp bemessen. „Meal-Prep“ nennt sie ein Stichwort: „An den Wochenenden bereite ich einige Mahlzeiten vor, um im Arbeitsalltag gesunde Speisen zu haben.“
Neben viel Frischkost mit saisonalem Obst und Gemüse, Beeren, Sprossen, selbstgequetschten Haferflocken aus rohem Getreide, Brühen, Rohmilch und Eiern integriert Julia Gebendorfer mittlerweile auch ab und an wieder Fleisch in ihren Speiseplan. In diesem Punkt unterscheidet sie sich von der Ernährungsphilosophie ihres Ausbildungsinstituts. „Als Jugendliche war ich Vegetarierin“, verrät Julia Gebendorfer, die immer wieder gefragt wird, was denn nun richtig ist. Kein einfaches Thema. „Generell vertrete ich eine pflanzenbetonte Ernährung. Betrachtet man den Gesamtkreislauf, ist es aber durchaus stimmig, ab und zu auch Fleisch zu essen. Natürlich qualitativ hochwertiges Fleisch von Tieren aus artgerechter Aufzucht, das man so schonend wie möglich zubereitet. Von einem reinen Veganismus würde ich abraten, weil der auf Dauer immer zu einem Nährstoffmangel führt.“
Neben ihrem selbstständigen Herzensprojekt „Ganzheitlich gesund mit Julia“ arbeitet Gebendorfer, die in Augsburg Erziehungswissenschaften studierte, als sozialpädagogische Familienhilfe: „In beiden Berufen betrachte ich den Menschen ganzheitlich in seinem Umfeld und versuche dort, wo ein Ungleichgewicht entstanden ist, wieder ein Gleichgewicht herzustellen.“
Und wie hält es Julia Gebendorfer, wenn sie bei Freunden oder im Lokal etwas serviert bekommt, das nicht vollwertig zubereitet wurde? „Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme. Es hat auch eine soziale und gesellschaftliche Komponente. Darum würde ich nicht grundsätzlich zu allem Nein sagen. Sonst ist das Gefühl des Verbots am Ende schädlicher als der Industriezucker“, bekennt Julia Gebendorfer. „Privat sorge ich für mich dafür, dass meine Basis stimmt. Dann ist in besonderen Fällen auch mal eine Ausnahme möglich.“
Quelle: Monika Bormeth, freie Journalistin, im Auftrag der Genussregion Niederbayern, 2025
ICH VERBINDE GENUSS MIT…
… Nahrung, die gut schmeckt und gut tut.
MEINER BERUFUNG GEHE ICH NACH, WEIL…
… ich die Arbeit mit Menschen, die Vielfalt und Abwechslung meiner beiden Berufe liebe.
DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN SEHEN WIR AKTUELL,…
… darin begründet, dass viele Menschen durch die große mediale Informationsflut häufig nicht mehr wissen, was richtig und was falsch ist.
WENN ICH IN DIE ZUKUNFT BLICKE, DANN…
… freue ich mich auf das, was kommt.
MEIN PERSÖNLICHER TIPP FÜR EINEN NACHHALTIGEN LEBENSMITTELKONSUM LAUTET:
Natürliches aus der Region konsumieren.
KONTAKT
Julia Gebendorfer | Marktstr. 4 | 84056 Rottenburg a.d.Laaber
Tel: 0151/22143969 | www.gesund-mit-julia.de
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