Man scherzt: diese Pflanze, erkennst du auch noch in vollkommener Dunkelheit! Dabei tut man der Brennnessel in der Reduktion auf ihre Brennhaare Unrecht. Denn wohl kaum eine Pflanze ist so vielfältig wie diese: Sie ist dient uns und der Tierwelt als Speise-, Nutz- und Heilpflanze. So kennt manch einer vielleicht noch den berühmten Brennnesselspinat von Oma? Oder genießt die Heilpflanze als Tee? Und wem ist bewusst, dass bereits seit Jahrtausenden die Brennnessel als Textilpflanze bzw. zur Herstellung von Stoffen verwendet wird? Oder dass die Pflanze 36 Schmetterlingsarten als Futterpflanze dient?
Ein weites Aha-Erlebnis stellt sich ein, wenn festgestellt wird, wie viel Power in der Pflanze stecken: Es stecken sogar so viele Vital- und Heilstoffe in ihr, dass sie als heimisches Superfood gilt! Beispielsweise gilt die Brennnessel als blutbildend, stoffwechselanregend, durchfallhemmend, blutdrucksenkend, schleimlösend, wassertreibend und reinigend. Darüber hinaus enthält sie doppelt so viel Eisen wie Spinat sowie doppelt so viel Vitamin C wie Orangen! Kein Wunder also, dass die Große Brennnessel 2022 als Heilpflanze des Jahres ausgezeichnet wurde.
Wir sagen: Zeit also, die Brennnessel wieder mehr in unseren Speiseplan zu integrieren. Sie schmeckt nämlich auch gut und kann ähnlich dem Spinat zubereitet werden. Will man sie roh verspeisen, empfiehlt es sich jedoch vorher mit einem Nudelwoagler die Blätter glatt zu rollen und so die Brennhaare abzubrechen.
Einer Frühjahrskur wird übrigens nachgesagt, dass sie die Lebensgeister in uns weckt! Aber auch der Sommer bringt seine Superkräfte mit. Dann ist nämlich die richtige Zeit, die Samen zu ernten. Sie sind ein stärkendes Tonikum. Die nussig schmeckenden Samen können einfach aufs Brot oder in den Salat oder über das Müsli gestreut werden.
Quelle: Miriam Dick, Kräuterfachfrau und Kräuterpädagogin, Projektleitung Genussregion Niederbayern
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