Soleier

ZUTATEN

 

Variante 1: Pinke Soleier

6 hartgekochte Eier

300 ml Wasser

150 ml Apfelessig

1 Rote Bete

1 Lorbeerblatt

Etwas Schnittlauch

½ Zwiebel

2 TL Zucker

2 TL Salz

 

Variante 2: Gelbe Soleier

6 hartgekochte Eier

300 ml Wasser

150 ml Apfelessig

1 Kurkuma Wurzel

1 EL mittelscharfer Senf

1 EL Senfkörner

½ Zwiebel

1 EL Dill

2 TL Zucker

2 TL Salz

Soleier sind eine der vielen kulinarischen Genüsse, die weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Denn wie bei so vielen Köstlichkeiten liegt der Ursprung der Soleier in der früheren Notwendigkeit der Konservierung. Eine besondere Bedeutung hatten die Soleier während der Fastenzeit. Denn eigentlich sind Katholiken während er 40-tägigen Fastenzeit zwischen Fasching und Ostern dazu angehalten, auf Eier zu verzichten. Da aber gerade in dieser Zeit Hühner sehr viele Eier legen, war die Rezeptur der Soleier eine beliebte Methode der Haltbarmachung.

 

Was im Frühjahr ein Zuviel, ist im Winter ein Zuwenig: Dann legen Hühner nämlich tendenziell eher wenig Eier. Um den Mangel zu umgehen, wurden die Eier auch im Herbst gerne als „Soleier“ zubereitet. Ein weiterer Vorteil dieser Haltbarkeitsmethode besteht darin, dass man Soleier nicht kühlen muss, sondern sie ohne Probleme bei Zimmertemperatur über Wochen lagern kann.

 

Zu besonderem Ruhm gelangten Soleier übrigens in Berlin: Denn dort galten sie einst als die „Kneipenmahlzeit“ schlechthin und gehörten zum festen Bestandteil des sogenannten „Hungerturms“; einer Glasvitrine voller salzig-sauren Leckereien, die man sich zu einem kühlen Bier gönnte. Durch das Aufkommen von Kühlschränken sowie den immer strenger werdenden EU-Vorschriften zur Lagerung und Kühlung von Lebensmitteln, gerieten die einst so beliebten Soleier aber in den letzten Jahrzehnten immer mehr in Vergessenheit.

 

Traditionell werden die hartgekochten Eier angepeckt, sodass die Schale Risse erhält. Diese legt man dann mit samt Schale in einem Sole-Sud, welcher aus Wasser, Essig, Salz und Gewürzen besteht, ein. Wir wandeln dieses Rezept ab und erhalten Dank Roter Bete, Kurkuma und Senf farbige Soleier.. Diese Variante erlebt als „pickeld Eggs“ gerade eine kleine Renaissance. Sie geben einen tollen Farbkontrast z.B. zu Brennnesselspinat und passen natürlich auch hervorragend zu Ostern.

 

Und so geht´s:

Eier hartkochen, auskühlen lassen und schälen. Eier anschließend in ein passend großes Schraub- oder Weckglas füllen.

Jeweiligen Sole-Sud in einem Kochtopf mischen, aufkochen und auskühlen lassen. Über die Eier gießen und mindestens 48 Stunden durchziehen lassen.

 

Tipp 1: Legt man die Eier mindestens 10 Tage ein, erhalten sie erst so richtig ihr volles Aroma

Tipp 2: Weitere Experimente in Hinblick auf Farbe und Geschmack lohnen sich. Blaukraut ergibt z.B. einen Lilaton, Spinat und Vogelmiere einen Grünton.

 

Quelle: Miriam Dick, Kräuterfachfrau und Kräuterpädagogin, Projektleitung Genussregion Niederbayern

Kulinarische Reise
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