Abensberg ist eine niederbayerische Kleinstadt, die nicht nur optisch mit ihren mittelalterlichen Türmen, den schmalen Gassen und einem schillernden Hundertwasser-Monument zu begeistern versteht. Abensberg steht auch für Genuss, liegt es doch am größten Hopfenanbaugebiet der Welt und bringt obendrein hervorragenden weißen Spargel hervor.

Seine kulinarischen Besonderheiten brachten Abensberg, das man zentral im Landkreis Kelheim findet, gleich zwei Mal den Titel „GenussOrt Bayern“ ein. 2018 und 2024 wurde die Stadt beim Wettbewerb prämiert. Ein anderes Prädikat gab es bereits einige Jahre zuvor: Der hiesige Spargel, der für Geschmack und Qualität bekannt ist, darf sich seit 2011 innerhalb der EU mit dem Siegel „geografisch geschützte Angabe“ (g.g.A.) schmücken. In Bayern gibt es genau drei Regionen, die bei der Vermarktung ihres Spargels dieses EU-Siegel nutzen dürfen: Abensperger Spargel, Schrobenhausener Spargel und Spargel aus Franken. Das Spargelanbaugebiet rund um Abensberg erstreckt sich auf rund 330 Hektar. Sein sandig-humoser Boden sowie das milde Klima bringen den unverwechselbaren Geschmack des weißen Spargels zustande.

Die Spargelfelder, auf denen in der Regel von Mitte April bis traditionell 24. Juni der Spargel gestochen wird, sind charakteristisch für die Kulturlandschaft – und das nicht erst seit gestern. Die Gegend zählt zu den ältesten Anbaugebieten in Europa. Der „Sandgürtel“ um Abensberg, in dem man Spargel anbaut, wurde erstmals 1730 erwähnt. Zur Tradition gesellt sich Innovation. So hat sich eine besonders umweltbewusste Spargelbäuerin aus Abensberg in der BR-Sendung „Landfrauenküche“ überregional einen Namen gemacht: Vroni Röll deckt ihre Felder im Gegensatz zu den Mitbewerbern nicht mit Plastikfolie ab und gilt dadurch zu Recht als Spargel-Pionierin.

Der Spargel findet sich vielfach in den Gaststätten der Region auf der Speisekarte. Zu traditionell zubereiteten Varianten kommen kreative Abwandlungen wie Spargelspitzen aus Schokolade. Neben dem Spargel macht der Hopfen die Region einzigartig: Abensberg gilt als „nördliches Tor“ zur Hallertau und markiert damit den Eingang ins größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt.

Genusstipp

Auf dem Spargelmarkt im Ortsteil Sandharlanden am ersten Sonntag im Mai findet man viele Köstlichkeiten rund um das regionaltypische Gemüse. 

Hintergrund: „GenussOrte Bayern“

Im Rahmen des Wettbewerbs „100 GenussOrte Bayern“ hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus im Jahr 2018 erstmals Orte prämiert, die qualitativ hochwertige, regionale Spezialitäten herstellen und diese für den Verbraucher erlebbar machen. 2024 wurden erneut 50 Orte prämiert. Ein „GenussOrt“ kann eine Gemeinde oder eine Stadt sein, in der ein regionaler Zusammenschluss aus mehreren Akteuren genussbringend zusammenwirkt.

Die„GenussOrte Bayern“ sind Teil der Premiumstrategie für Lebensmittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, einzigartigen Produkten aus Bayern mehr Aufmerksamkeit zu geben und ein neues Bewusstsein für besondere, regionale Lebensmittel zu schaffen.

Quelle: Monika Bormeth, freie Journalistin im Auftrag der Genussregion Niederbayern, 2025

Fotos: Michael Glashauser, Julia Bail, Marco Holzhäuser, Carolin Wohlgemuth