GENUSSORT BAYERN 2024

Deggendorf – das Tor zum Bayerwald

Von Knödeln und anderen Köstlichkeiten

LAGE:

Deggendorf ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, der (mit Ausnahme der Landkreise Landshut und Kelheim) von allen anderen niederbayerischen Landkreisen umgeben wird. Deggendorf liegt an der Donau und wird gerne als „Tor zum Bayerwald“ bezeichnet.


EINWOHNER:

34.812 Einwohner (Stand Juni 2024)


GESCHICHTLICHES:

Deggendorf wird erstmals im Jahr 1002 urkundlich erwähnt. 1316 wurde Deggendorf durch Agnes, die Wit­we des Her­zogs Ot­to III., das Stadt­recht verliehen, was man sich 1320 von den drei ge­mein­sam re­gie­ren­den Her­zo­gen Hein­rich XIV., Ot­to IV. und Hein­rich XV. er­neut be­stä­ti­gen ließ.


GENUSSORT: 

Deggendorf wurde 2018 erstmals zum Genussort ausgezeichnet, 2024 dann zum zweiten Mal. Eine besondere Ehre kommt dabei dem Knödel zu, der einer Sage zufolge die Deggendorfer einst vor feindlichen Truppen beschützte. Heute wird dem Knödel in mannigfaltigen kulinarischen Varianten gehuldigt.

Man schreibt das Jahr 1266. Böhmische Soldaten lagern vor der Stadt Deggendorf. Ein feindlicher Spion nähert sich der Stadtmauer, will die Lage ausspähen – und wird jäh ausgebremst, weil ihn ein Knödel am Kopf trifft. Der Soldat ist derart verblüfft, dass er abzieht. Sämtliche Soldaten schließen sich ihm an. Denn eine Stadt, deren Menschen nach Wochen der Belagerung noch über so viel Lebensmittel verfügen, dass sie damit werfen können, muss schier unbesiegbar sein. Zu verdanken hatten es die Deggendorfer der mutigen Frau des damaligen Herrn Bürgermeister. Die hatte den Knödel zwar eigentlich aus letzten Essensresten ihrem Gatten zum Proviant geformt, warf ihn dann aber einer glücklichen Intuition zufolge dem Feind an den Kopf. Geboren war die Sage, die Deggendorf den beliebten Beinamen „Knödelstadt“ einbrachte. 

 

Heute müssen Gäste der großen Kreisstadt an der Donau, die gemeinhin auch als „Tor zum Bayerwald“ bezeichnet wird, sich nicht mehr davor fürchten, dass sie ein Knödel trifft. Die Sage ist dennoch allgegenwärtig. So erinnert daran etwa der von Künstlerin Erika Einhellinger gestaltete Brunnen in der Schlachthausgasse, dessen Figur eine Knödelwerferin vorstellt. Das Image des Knödels ist derweil längst ein positives geworden. Mehr noch: Es bringt Deggendorf schon zum zweiten Mal die Auszeichnung „Genussort Bayern“ ein. 2018 wurde der Titel erstmals an Deggendorf vergeben, 2024 dann erneut.   

 

Diverse Lokalitäten in der Hochschulstadt haben die bei Einheimischen und Auswärtigen gleichermaßen beliebte Spezialität mittlerweile auf der Karte. So huldigt etwa das legendäre Café Wiedemann dem Knödel in Form von Pralinen. Im Gasthaus „Zur Knödelwerferin“ findet man neben dem klassischen Kartoffelknödel auf der Speisekarte auch Kaspressknödeln, Knödelburger, süße Nougatknödel zum Eis und vieles andere mehr. Der Gasthof Höttl interpretiert das runde Schmankerl als Deggendorfer Brezenknödel. Mit der „Knödelgasse“ hat das Kulturamt in Verbindung mit dem Septembermarkt eine besondere Veranstaltung geschaffen: Im Altstadtviertel dreht sich dabei einen Tag lang kulinarisch mit verschiedenen Aktionen alles um die Lieblingsspezialität der Deggendorfer.

 

Hintergrund: „GenussOrte Bayern“

Im Rahmen des Wettbewerbs „100 GenussOrte Bayern“ hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus im Jahr 2018 erstmals Orte prämiert, die qualitativ hochwertige, regionale Spezialitäten herstellen und diese für den Verbraucher erlebbar machen. 2024 wurden erneut 50 Orte prämiert. Ein „GenussOrt“ kann eine Gemeinde oder eine Stadt sein, in der ein regionaler Zusammenschluss aus mehreren Akteuren genussbringend zusammenwirkt.

 

Die„GenussOrte Bayern“ sind Teil der Premiumstrategie für Lebensmittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, einzigartigen Produkten aus Bayern mehr Aufmerksamkeit zu geben und ein neues Bewusstsein für besondere, regionale Lebensmittel zu schaffen.

 

Quelle: Monika Bormeth, freie Journalistin im Auftrag der Genussregion Niederbayern, 2025

Als „Deggendorfer Knödel“ reicht man eine süße Köstlichkeit aus Biskuitteig, vermengt mit Sahne, gefüllt mit Früchten und garniert mit Kokosflocken. Mittlerweile gibt es auch diverse Abwandlungen. 

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus mit Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung und den Bezirk Niederbayern.

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