GENUSSORT BAYERN 2018/2024
Regionaler Genuss im Bayerischen Wald: Von der Forelle bis zur Englmarer Weidekalbin
LAGE:
Die Gemeinde Sankt Englmar liegt am östlichen Rand des Landkreises Straubing-Bogen. Der Luftkurort ist auch als Region für Ski- und Wintersport bekannt. Der Hirschenstein, der Predigtstuhl und der Pröller zählen zum Gemeindegebiet.
EINWOHNER:
1.985 (Stand: 31. Dezember 2023)
GESCHICHTLICHES:
Die heutige Gemeinde entstand 1818 mit dem Gemeindeedikt im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern. Am 1. Juni 1959 wurde aus Englmar offiziell Sankt Englmar. Zu verdanken ist die Entstehung des Orts der Überlieferung zufolge dem 1060 bei Passau geborenen Englmarus. Dieser errichtete nach einer Ausbildung beim Bischof donauaufwärts eine Einsiedelei und war als „Heiler der Tiere“ sehr beliebt. Im Winter 1100 wurde er jedoch von einem Neider erschlagen und im Schnee begraben. Ein Priester fand Englmarus, ließ ihn zu Tal bringen und dort beerdigen. 1131 wurde über seiner Grabstelle eine steinerne Kirche errichtet. Später besiedelten Menschen die Talschaft. Englmarus wurde selig gesprochen. 1296 errichtete man eine Pfarrei und nach und nach wurde Englmar zum Wallfahrtsort.
GENUSSORT:
Sankt Englmar wurde bereits 2018 und erneut 2024 in die Riege der „GenussOrte Bayern“ aufgenommen. Überzeugt haben die Jury kulinarische Besonderheiten wie Englmarer Weidekalbin, Grünmühlforelle, Greindlschnaps, Streuobst und Wild.
GENUSSTIPP:
Die Sankt Englmarer Genusswochen finden von 26. September bis 19. Oktober 2025 unter dem Motto „Heimat genießen“ statt. Gastronomiebetriebe bringen dabei rund um das Erntedankfest eine große und vielfältige Auswahl regionaltypischer Köstlichkeiten auf die Teller.
Sankt Englmar ruft viele Assoziationen hervor. Sei es ein Spaziergang auf dem Waldwipfelweg, eine Fahrt mit der Sommerrodel-Bahn oder winterliches Skivergnügen – der Luftkurort ist bekannt für seinen Naherholungscharakter. Sankt Englmar darf sich aber auch einer Vielzahl kulinarischer Besonderheiten rühmen. Mit der Auszeichnung zum „GenussOrt Bayern“ wird dem auch offiziell Rechnung getragen. 2018 und 2024 durften sich die Englmarer über den Titel freuen und ihn mit Stolz führen.
Auf rund 40 Seiten hat Sankt Englmar einem Bericht zufolge bei der ersten Wettbewerbsrunde dargelegt, was zum Genussort prädestiniert. Besonders Englmarer Weidekalbin, Grünmühlforelle, Greindlschnaps, Streuobst und Wild wurden hervorgehoben – und sie überzeugten. Sind sie doch allesamt Beispiele dafür, wie man trotz – oder gerade wegen – regionaltypischer Eigenheiten wie Höhenlage, Waldbestand und kargen Böden etwas Besonderes macht. Die Englmarer Weidekalbinnen werden nur von bestimmten Landwirten im Gemeindegebiet aufgezogen. Sowohl Gastronomen als auch Privatpersonen sind begeisterte Abnehmer des qualitativ hochwertigen Fleischs.
Ein perfekter Fang ist obendrein die Grünmühlforelle. Im Betrieb von Thomas Flohr werden die Fische in reinem, keimfreiem Quellwasser gezogen und haben – im Gegensatz zur Mastpraxis in der Fischindustrie – bis zu zwei Jahre Zeit zu wachsen. Feste Knochen und ein starkes Muskelfleisch zeichnen das Endprodukt aus. Ganz nebenbei bieten die Flohrs auch Waldpilze an, die auf dem großen Areal zwischen den Forellenbecken reichlich gedeihen.
Viele Betriebe in Sankt Englmar zeichnen sich nicht nur durch das aus, was sie hervorbringen, sondern auch durch die Erlebbarkeit der Produktion. So kann man in der Bergdorfdestillerei von Greindlschnaps nicht nur edle Tropfen kaufen und verkosten, sondern bei Brennereiführungen auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das „Englmari-Wasser“ ist eine Hommage an den Einsiedler Englmarus, dem der Überlieferung zufolge die Entstehung des Wallfahrtsorts zuzuschreiben ist.
Sehr beliebt sind die Genusswochen: Gastronomiebetriebe bringen rund um das Erntedankfest eine große und vielfältige Auswahl regionaltypischer Köstlichkeiten auf die Teller.
Hintergrund: „GenussOrte Bayern“
Im Rahmen des Wettbewerbs „100 GenussOrte Bayern“ hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus im Jahr 2018 erstmals Orte prämiert, die qualitativ hochwertige, regionale Spezialitäten herstellen und diese für den Verbraucher erlebbar machen. 2024 wurden erneut 50 Orte prämiert. Ein „GenussOrt“ kann eine Gemeinde oder eine Stadt sein, in der ein regionaler Zusammenschluss aus mehreren Akteuren genussbringend zusammenwirkt.
Die„GenussOrte Bayern“ sind Teil der Premiumstrategie für Lebensmittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, einzigartigen Produkten aus Bayern mehr Aufmerksamkeit zu geben und ein neues Bewusstsein für besondere, regionale Lebensmittel zu schaffen.
Quelle: Monika Bormeth, freie Journalistin im Auftrag der Genussregion Niederbayern, 2025