URGESCHMACK AUF DEM BROT

Karin Neumaier kocht leidenschaftlich alles ein, was rund um ihren wunderbaren Voglhof wächst. Dabei entstehen außergewöhnlich gschmackige Kreationen.

GEBURTSJAHR: 1980

 

GEBURTSORT: Pfarrkirchen

 

WOHNORT: Gschaid bei Peterskirchen, Dietersburg

 

LIEBLINGSORT IN NIEDERBAYERN: Holzkapelle Lugenz 

 

GELERNTER BERUF: Zahnarzthelferin

 

MEINE BERUFUNG: Den Leuten den Ursprung unseres heimischen Obsts und Gemüses näherbringen.

 

…ÜBE ICH AUS SEIT: 2017

 

MEIN MENTOR UND LEHRMEISTER: die Natur

 

MEINE LEIBSPEIS ALS KIND: Maitascherl bzw. Reinzelten

 

MEINE AKTUELLE LEIBSPEIS: Rupfhauben

 

LIEBLINGSGETRÄNK: Kaffee

 

LIEBLINGSMARMELADE: Mispelmarmelade

 

DA KAUF ICH EIN/DA GEH ICH ESSEN: Dorfladenbox in Pfarrkirchen bzw. Schwaibacher Hof

 

DAS DARF IN MEINER KÜCHE NICHT FEHLEN: verschiedene selbst gemischte Salze

 

MEIN KÜCHENTIPP: ausprobieren und nicht immer ans Rezept halten

 

MEIN UNTERNEHMEN: Der Voglhof ist ein Ein-Frau Betrieb. Ich stelle Fruchtaufstriche und Sauerkonserven her und lege dabei besonderen Wert auf Regionalität und Saisonalität.

Wenn man Karin Neumaier in ihrem kleinen Hofladen bei Peterskirchen besucht, dann merkt man gleich, dass sie Ihre Heimat liebt und in jedem ihrer Produkte viel Herzblut steckt. Eigentlich verkaufte Karin Neumaier, eine gelernte Zahn-Arzthelferin, hauptberuflich Fahrräder. Doch seit 2023 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. Deshalb verarbeitet, verkocht und konserviert sie alles, was die Natur uns in Niederbayern schenkt. Das meiste, was sie verarbeitet, wächst sogar in ihrem eigenen Garten. „Und wenn in einem Jahr die Kirschernte schlecht ausfällt, dann gibt es eben keine Kirschmarmelade. Wir müssen einfach wieder lernen, dass es nicht immer alles zu jedem Zeitpunkt geben kann“, erklärt sie.

 

Wir haben Karin Neumaier im Dezember besucht, um Mispeln und Hagebutten zu ernten. „Die Mispel und die Quitte, das sind zwei Überfrüchte für mich, die ich sehr liebe“, erzählt uns Karin Neumaier. Die Römer haben die Mispel eingeführt und im Mittelalter galt sie als große Heilpflanze und war deswegen in fast allen Klostergärten zu finden. Ihre vielen Gerbstoffe machen die Mispel besonders gesund. Besonders schön sind die kleinen, eher breiten und langsam wachsenden Mispel Bäume im Frühling. „Denn die Mispel gehört zu den Rosengewächsen und blüht so schön“, freut sich Karin Neumaier. Ihre beiden Mispelbäume hat sie selbst erst seit zwei Jahren. Aber ein paar Früchte können wir ernten, denn gefroren hat es bereits. „In den letzten Jahren gab es zu wenig Frost, da musste ich die Mispeln nach der Ernte noch einmal in die Gefriertruhe legen. Erst durch den Frost wird die Mispel weich und süß“, erklärt uns Karin Neumaier. Auf den ersten Blick könnte man die Mispel mit einem kleinen braunen Apfel verwechseln, allerdings schmeckt sie ganz anders. „Außerdem ist die Mispel innen ganz weich und gatschig, wenn sie reif ist, und lässt sich deshalb auch leicht ernten“, meint sie. Von den geernteten Früchten entfernt sie anschließend die Blüte, kocht sie auf und dreht sie durch ihre „Flotte Lotte“, bevor sie daraus Marmelade herstellt.

 

Auch die Hagebutten verarbeitet Karin Neumaier zu Marmelade, die sich mit Apfelsaft mischt. Die Hagebutte an sich besitzt mehr Vitamine als eine Zitrone oder eine Orange und ist daher sehr gesund, gerade im Winter. Aber genau wie bei der Mispel sind Ernte und Verarbeitung auch bei der Hagebutte eine etwas müßige Arbeit. „Deswegen werden die beiden Früchte wohl immer weniger verarbeitet und verschwinden immer mehr aus unserem Landschaftsbild. Das ist so schade!“ meint Karin Neumaier.

 

Wenn es gerade nichts zum Ernten oder Einkochen gibt, dann verbringt Karin Neumaier auch gerne mal Ihre Zeit bei ihren Wasserbüffeln. Seit 2018 bauen Karin und ihr Mann eine Herde der eher gemütlichen und schüchternen Tiere auf, die sich auch gerne mal beim Fangenspielen beobachten lassen. Obwohl es ihnen nicht leichtfällt, haben die Neumaiers schon das Ziel, jedes Jahr ein bis zwei Tiere schlachten zu lassen. Aber nur mit Vorreservierung. Das Tier soll komplett verwertet und damit auch wertgeschätzt werden.

 

All ihr Wissen über die Tiere und unser regionales Obst und Gemüse, das will Karin Neumaier auch weitergeben. Deswegen darf sie seit 2023 einige Schulklassen bei sich begrüßen, die am Projekt „Schule auf dem Bauernhof“ teilnehmen. Karin Neumaier freut sich schon sehr darauf, „der nächsten Generation beibringen zu dürfen, wie schön es bei uns ist und was man alles aus dem machen kann, was vor unserer Haustür wächst!“

 

Maria Krenn, 14.12.2022, Gschaid bei Peterskirchen

Unsere 5 Fragen

ICH VERBINDE GENUSS MIT…

Regionalität und ausreichend Zeit zum Essen!


MEINER BERUFUNG GEHE ICH NACH, WEIL…

sie so schön ist!


DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN SEHE ICH AKTUELL,…

in der Preissteigerung der Rohware! Von den Gläsern bis zum Zucker, alles wird.


WENN ICH IN DIE ZUKUNFT BLICKE, DANN…

sehe ich mich auf unserem Hof, glücklich und zufrieden im Voll-erwerb, während ich jede Woche Kurse zu verschiedenen Themen leite.


MEIN PERSÖNLICHER TIPP FÜR EINEN NACHHALTIGEN LEBENSMITTELKONSUM LAUTET:

mit Hirn und Verstand ein-kaufen, so regional wie es geht und möglichst wenig wegschmeißen.

KONTAKT

Karin Neumaier  | Gscheid 5| 84378 Dietersburg| +49 8565-96 44 27

www.der-voglhof.de | Instagram | Facebook

KARINS REZEPTIDEE

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus mit Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung und den Bezirk Niederbayern.

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