ZUTATEN
Powidl
1 Kg Zwetschgen
Zwetschgenbavesen
4 altbackene Semmeln (8 Scheiben Weißbrot oder 8 Scheiben vom Butterzopf)
2 Eier
0,2 L Milch
Powidl
Bratöl oder Butterschmalz
Wenn die Getreideernte im August/September eingefahren ist, wird bei vielen Landwirten in Niederbayern noch traditionell das „Arntbier“ (Erntebier) gefeiert. Das Arntbier markiert den Abschluss der Ernte und war früher neben dem Lichtmesstag ein beliebter Anlass für leicht herzustellende Schmankerl wie diese leckeren Zwetschgenbavesen. Außerdem fällt diese Feierlichkeit in einen Zeitraum, in dem die Menschen nicht nur gerne ihr frisch geerntetes Getreide, Gemüse und Obst weiterverarbeiteten und verzehrten, sondern auch das, was sie im Überfluss hatten, haltbar für den Winter machten.
Hier kommt dann nämlich auch der Lichtmesstag ins Spiel: Die im Sommer angelegten Vorräte sollten nämlich über den Winter lange genug herhalten. Am Lichtmesstag (2. Februar) sollte erst die Hälfte der Wintervorräte für Mensch und Tier verbraucht sein. Dazu gabs einen Spruch: „Zua Liachtmess hoib Fuada, hoib Broud, dann hod´s koa Noud.“
Diese sehr kluge und sensible Analyse der zur Verfügung stehenden Ressourcen zeigt einmal mehr die Wichtigkeit einer kleinstrukturierten Kreislauf-Landwirtschaft auf, die im Stande, regionale Selbstversorgung nachhaltig zu gestalten.
Und so bereitet ihr die Zwetschgenbavesen zu:
Für den Powidl (damit ist ein süßes Pflaumenmus gemeint) gewaschene Zwetschgen entsteinen und in einen flachen Bratentopf geben. Bei 180˚C im Ofen ca. 2-3 Stunden eindampfen lassen. Dabei öfters umrühren. Heiß in Schraubgläser füllen.
Die Eier mit der Milch verrühren. Semmeln in Scheiben schneiden, mit Powidl bestreichen und zwei Scheiben mit dem Powidl auf der Innenseite wieder zusammenklappen.
In die Milch-Eier-Mischung tauchen. Anschließend in einer Pfanne das Fett erhitzen und die Povesen darin schwimmend golden herausbacken.
In Zucker wälzen und hineinbeißen.
Quelle: Miriam Dick, Kräuterpädagogin und Projektleitung Genussregion Niederbayern
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