Schnapsbrenner im Nebenberuf

FRITZ WIELAND

STECKBRIEF

GEBURTSJAHR: 

1963

GEBURTSORT:
Simbach am Inn

WOHNORT:
Maierhof, Stubenberg


LIEBLINGSORT IN NIEDERBAYERN: 
dahoam in Maierhof


GELERNTE BERUFE:
Landwirt

MEINE BERUFUNG:

Schnapsbrenner

ÜBE ICH AUS:

seit ich ein kleiner Junge bin

MENTOR UND LEHRMEISTER:

mein Vater

 

MEINE LEIBSPEISE ALS KIND:

Käsesahnetorte

 

AKTUELLE LEIBSPEISE:

Zwetschgenknödl von meiner Frau

 

LIEBLINGSGETRÄNK:

Holunderschorle mit Sirup

 

DA KAUF ICH EIN/DA GEH ICH ESSEN:

Beim Ecker in Stubenberg

Auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von einer riesigen Streuobstwiese liegt Maierhof, ein kleiner Ort nahe Stubenberg im Landkreis Rottal-Inn. Hier hat das Schnapsbrennen längst Tradition: vor über 75 Jahren hat der Großvater von Fritz Wieland dort bereits 1946 das erste Mal Schnaps gebrannt. Bis heute besteht die Genehmigung, wurde aber von damals 50 Liter auf 300 Liter ausgeweitet.

Fritz Wieland war schon als kleiner Junge immer mit dabei, wenn sein Opa und dann auch sein Vater Schnaps gebrannt und das reife Obst aufgesammelt haben. Denn das Obst, welches die Wielands verwerten, stammt vor allem aus dem eigenen Streuobstgarten und wird in ihrer Hofbrennerei zu über 35 verschiedene Sorten Schnaps, Gin oder Most verarbeitet. Regionaler geht’s wohl kaum.

 

„Genutzt werden nur ausgesuchte Sorten und ich muss mir sicher sein, das die Früchte perfekt gereift sind“, erklärt uns Fritz Wieland. „Da jede einzelne Frucht per Hand aufgesammelt, gemustert und gewaschen werden muss, hilft zur Hochsaison die gesamte Familie mit“, so Fritz Wieland, dessen Sohn auch bereits begeisterter Schnapsbrenner ist.

 

Doch bevor gebrannt wird, muss die Brenngenehmigung erteilt sein. Dann darf Fritz Wieland z.B. zwei Wochen lang jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends seinen Schnaps brennen. Und es kommt auch nicht selten vor, dass jemand vom Zollamt zur Kontrolle vorbeikommt.

 

Aus 100 Litern Maische (bestehend aus den gemusten und vergorenen Früchten) und 50 Litern Wasser wird nach etwa drei Stunden Brennvorgang durch Abtrennen des Mittelgutes zwischen drei und fünf Liter Schnaps mit etwa 75 Prozent Alkohol gewonnen. „Und der schmeckt jedes Jahr anders“, stellt Fritz Wieland klar.

 

Das liegt daran, dass sich die Umwelteinflüsse ständig ändern: die Sonne scheint mal öfter, mal stärker und mal regnet es mehr, mal weniger. „Dieses Jahr wurden zum Beispiel alle Früchte gut 14 Tage früher reif als in den vergangenen Jahren. Man muss sich beim Schnapsbrennen einfach nach der Natur richten“, sagt Fritz Wieland.

 

Leckere Getränke aus regionalen Schnäpsen

Heraus kommt dann ein regionales Naturprodukt durch und durch. Vom Quittenbrand über den Holunderblütenlikör bis hin zum Haselnussgeist und zum Stubenberg Gin.

 

Die regionalen Produkte wieder in den Vordergrund rücken, das will Fritz Wieland gerne weiter vorantreiben. „Eigentlich brauchen wir weder Whisky noch Aperol Spritz, wir können aus unseren regionalen Schnäpsen so viele leckere Getränke mischen oder unsere Reinbrände pur genießen“, erklärt uns Fritz Wieland. Aus einem Obstler und Cola zaubert er zum Beispiel ein „Früchterl“ und aus 4 bis 5 cl Apfelbrand, 3 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup und spritzigem Wasser lässt er einen „Apfel Collins“ entstehen.

 

Was man noch alles mit den regionalen Schnäpsen machen kann, das zeigt Fritz Wieland auch regelmäßig bei den von ihm organisierten Edelbranddinnern, die jedes Jahr im Oktober stattfinden.

Unsere 5 Fragen

ICH VERBINDE GENUSS MIT…

Ambiente und Zeit! Ich nehme mir immer nach dem Mittagessen Zeit für ein Stamperl Schnaps, rieche den Duft, denke dabei an was Schönes, dann ist die Seele im Lot und genieße es.


MEINER BERUFUNG GEHE ICH NACH, WEIL…

auch ich am Hobby meines Vaters Freude gefunden habe, man nie auslernt und immer was Neues entstehen lassen kann. Außerdem arbeitet man dabei mit der Natur.

 

DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN SEHE ICH AKTUELL,…

im Fortbestehen des Familienbetriebs.


WENN ICH IN DIE ZUKUNFT BLICKE, DANN…

freue ich mich auf die Rente! (lacht)


MEIN PERSÖNLICHER TIPP FÜR EINEN NACHHALTIGEN LEBENSMITTELKONSUM LAUTET:

nicht mehr kaufen wie man braucht!

KONTAKT

Hofbrennerei Wieland | Maierhof 3 | 94166 Stubenberg
Tel: 08571 2841 | info@hofbrennerei-stubenberg.de | https://hofbrennerei-stubenberg.de

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