VERENA HIRSCH | Foodbloggerin und Ernährungsberaterin
STECKBRIEF
NAME: Verena Hirsch
GEBURTSJAHR: 1994
GEBURTSORT: Mallersdorf-Pfaffenberg
WOHNORT: Regensburg
LIEBLINGSORT IN NIEDERBAYERN: Feldwege am Land
GELERNTER BERUF: Jurastudium/Ernährungsberaterin
MEINE BERUFUNG: Vermittlung von Wertschätzung für Lebensmittel und Bio-Landwirtschaft
…ÜBE ICH AUS SEIT: 2019
MEIN MENTOR UND LEHRMEISTER:
Meine Eltern
MEINE LEIBSPEISE ALS KIND: Fingernudeln
MEINE AKTUELLE LEIBSPEISE: Fingernudeln
LIEBLINGSGETRÄNK: Wasser/alkoholfreies Bier
DA KAUF ICH EIN/DA GEH ICH ESSEN: Bioladen/Bio-Burgerladen in Regensburg
DAS DARF IN MEINER KÜCHE NICHT FEHLEN: Pürierstab
MEIN KÜCHENTIPP: Reste einfrieren
„Jedes Lebensmittel ist es wert, gegessen zu werden“, davon ist Verena Hirsch überzeugt. Die junge Bloggerin und Texterin aus Regensburg setzt sich für Nachhaltigkeit, Regionalität und gegen Lebensmittelverschwendung ein. Mit ihrem Instagram-Kanal „allmydeer“ erreicht sie über 25.000 Follower und gibt ihnen regelmäßig Tipps für eine nachhaltige Ernährung. Mittlerweile hat sie sogar ein eigenes Buch herausgebracht, um die Menschen auch offline zu erreichen.
Verena Hirschs Weg zur „Food-Influencerin“ verlief nicht immer geradlinig – denn obwohl ihr als Biobauernhof-Kind die regionale Ernährung quasi schon in die Wiege gelegt wurde, fand die 29-Jährige erst nach Umwegen wieder zurück zu ihren Wurzeln.
Aufgewachsen ist Verena Hirsch ursprünglich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Mallersdorf im Landkreis Straubing-Bogen. Ihre Eltern besitzen dort einen Biohof, den die Mutter von den Großeltern übernommen hat. Was nach einer Traumkindheit klingt, fühlte sich für Verena Hirsch lange ganz und gar nicht nach Idylle an. „Ich hatte immer ein zwiespältiges Verhältnis zum Bauernhof. Klar, man kommt viel raus. Aber es war für mich auch immer irgendwie negativ behaftet, weil damals die Wertschätzung für Landwirtschaft und vor allem für Bio-Landwirtschaft kaum da war“, sagt sie. Während ihre Freundinnen in Einfamilienhäusern groß wurden und regelmäßig in den Urlaub fahren konnten, stand bei der Familie Hirsch die Arbeit am Hof immer im Vordergrund.
Vom Bauernhofkind zur Großstadtpflanze
Nach dem Abitur wollte sie deswegen erst einmal raus, einmal das komplette Kontrastprogramm erleben. Sie zieht nach München und studiert Jura. Doch in der Großstadt erlebt sie dann doch erst einmal einen Kulturschock: „Ich habe gemerkt, dass viele gar nicht dieselbe Wertschätzung für Lebensmittel mit mir teilen oder gar nicht wissen, was der Unterschied zwischen Bio und Nicht-Bio ist.“ Dass man Lebensmittel verwertet statt wegwirft und lieber wenig, aber dafür gute Qualität kauft anstatt Fastfood zu essen, das, so stellt sie fest, ist für viele junge Menschen nicht unbedingt so selbstverständlich wie für sie. Es habe sie schockiert, wie viele Lebensmittel einfach im Müll gelandet sind – und gleichzeitig versöhnt sie diese Erkenntnis mit ihrer Herkunft vom Bauernhof. „Mir ist plötzlich bewusst geworden, dass das etwas Besonderes ist, dass ich so aufgewachsen bin und dass ich davon sehr profitiert habe. Ich habe wieder Stolz auf meine Herkunft entwickelt.“
Aus diesem Stolz heraus beschließt sie, einen Blog über nachhaltige Ernährung zu schreiben, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen für das, was auch ihren Eltern und Großeltern immer schon wichtig war: Das zu schätzen, was in der unmittelbaren Umgebung natürlich wächst und keines dieser Lebensmittel zu verschwenden. In ihrem Buch „Deine Küche kann nachhaltig“ schreibt sie deswegen auch: „Es ist, als würde ich heute ein bisschen die Botschaft meiner Oma verbreiten, wenn ich auf Instagram anpreise, wie wunderbar lecker und aromatisch denn die von außen schrumpeligen Äpfel sind. Und wie schade es doch ist, dass wir so viel Essbarem, was direkt vor unserer Haustüre wächst, keine Beachtung schenken.“
Pastinaken-Pommes und Grünkohl-Chips
„Von mag ich nicht zu mega lecker“ ist ebenfalls so ein Motto von Verena Hirsch. Sie ist überzeugt, dass der Geschmack sich durch die richtige Zubereitung beeinflussen lässt – auch wenn man ein Gemüse vielleicht nicht so gerne isst. „Man muss nicht alles nach Schema F zubereiten. Man kann regionale Produkte so zubereiten, dass sie einem selbst auch schmecken. Oder eine Form findet, mit der man etwas Positives verbindet. Also wie wäre es denn dann mal mit Grünkohl-Chips oder Pastinaken-Pommes?“
Mittlerweile hat das Leben Verena Hirsch nach ihrem ersten Staatsexamen und Stationen in München und Hamburg, wo sie eine Zeit lang als Journalistin im Gesundheitsbereich gearbeitet hat, an einen Ort verschlagen, der so ziemlich zwischen ihrer Kindheitsidylle und dem Großstadttraum liegt: Regensburg. „Nach Hamburg hatte ich dann ein krasses Bauchgefühl, dass ich jetzt das machen muss, was ich will.“ In Regensburg arbeitet sie zunächst Teilzeit in einem Bioladen und baut daneben ihren Blog „allmydeer“ weiter aus, bevor sie sich wenig später als Expertin für nachhaltige Ernährung, Bloggerin und Buchautorin ganz selbstständig macht.
Regionale und saisonale Ernährung auch ohne eigenen Garten möglich
Verena Hirschs Ziel ist es, Menschen sowohl online als auch offline für mehr Regionalität und Nachhaltigkeit zu begeistern. „Ich will zeigen, dass eine regionale und nachhaltige Ernährung nicht nur dann geht, wenn man einen eigenen Garten oder einen Balkon hat, wo man etwas anpflanzen kann“, sagt sie. Gerade in den Städten falle ihr schon auf, dass man nicht so nah dran ist, wenn es darum geht zu wissen, welches Gemüse oder Obst gerade Saison hat. „Wenn ich am Land spazieren gehe, sehe ich, wenn die reifen Kirschen am Baum hängen. In der Stadt sehe ich das nicht. Dann hat man die saisonalen Produkte nicht immer im Kopf.“
Deswegen will die 29-Jährige auch die Genussregion Niederbayern bei der 20km-Fasten-Challenge unterstützen. „Für mich geht es da nicht unbedingt darum, dass man es zu hundert Prozent durchzieht, sondern dass man sich darauf einlässt, schaut, was gibt es eigentlich bei mir in einem Umkreis von 20 Kilometern und dass man versucht, sich in der Zeit hauptsächlich regional zu ernähren.“
Informieren, wo es regionale Produkte zu kaufen gibt
Auch wenn sie selbst auf Regionalität und Saisonalität bereits achtet, ist es auch für sie eine Herausforderung, sich auf einen Umkreis von 20 Kilometern um Regensburg zu beschränken. „Ich habe mir auf alle Fälle einmal vorgenommen, auf einer Karte einen 20km Umkreis einzuzeichnen, um mal überhaupt zu schauen, welche Betriebe in dem Radius sind. Oder auch mal auf die regionalen Märkte zu gehen und zu schauen, was gibt es da eigentlich so alles?“
Wer sich erst einmal damit auseinandergesetzt hat, wo er regionale und saisonale Lebensmittel herbekommt und wie er sie in seinen Alltag integrieren kann, wird schnell feststellen, dass das nicht unbedingt teurer sein muss, als seine Produkte im Supermarkt zu kaufen, ist sich die Bloggerin sicher. „Wenn man sich überlegt, was zum Beispiel Kraut aufs Kilo umgerechnet kostet, der merkt, dass es eigentlich günstiger ist, sich regional und saisonal zu ernähren – vor allem wenn man die Lebensmittel auch restlos verwertet.“
Und für alle, die nicht ganz auf gewohnte Rezepte verzichten wollen, denen rät Verena Hirsch: einfach mal die Zucchini durch Winterkohlrabi oder Pastinake in der Gemüsepfanne ersetzen, denn die kann auch saisonal mega lecker sein.
Wer wissen möchte, wie es Verena Hirsch bei der 20km-Fasten-Challenge, die die Genussregion Niederbayern ins Leben gerufen hat, ergeht, der findet auf unserer 20km-Fasten-Seite sowie auf Instagram und Facebook immer wieder aktuelle Beiträge. Im Rahmen der Fastenaktion wird Verena Hirsch für die Genussregion Niederbayern am 28. Februar einen Online-Vortrag zum Thema „Wintergemüse – von mag ich nicht zu mega lecker“ halten.
Quelle: Susanne Pritscher, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Genussregion Niederbayern
ICH VERBINDE GENUSS MIT…
Geborgenheit, sich Zeit nehmen und bewusst Essen wertschätzen.
MEINER BERUFUNG GEHE ICH NACH, WEIL…
es mir wichtig ist, etwas zu machen, das für mich Sinn ergibt und das mich im Leben antreibt.
DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN SEHE ICH AKTUELL,…
darin, Menschen weiter zu motivieren, in gutes Essen und gute Lebensmittel zu investieren.
WENN ICH IN DIE ZUKUNFT BLICKE, DANN…
sehe ich Menschen, die sich wieder mehr Zeit fürs Essen nehmen und mehr Wert auf regionale und saisonale Nahrungsmittel legen.
MEIN PERSÖNLICHER TIPP FÜR EINEN NACHHALTIGEN LEBENSMITTELKONSUM LAUTET:
Immer erst schauen, was an daheim hat und dann aufschreiben, was man wirklich braucht. Und seine Vorräte aufbrauchen, bevor sie schlecht werden.
KONTAKT
Verena Hirsch| Holztraubach 42 | 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg
Instagram: allmydeer |kontakt@allmydeer.com| https://www.allmydeer.com
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